Der Wasserzweckverband Freiberg ist hoheitlicher Aufgabenträger der Abwasserentsorgung für die blau markierten Stadt- und Ortsteile in der nebenstehenden Übersicht.
Im Bereich der zentralen Abwasserableitung werden ca. 210 km Schmutz-, Misch- und Regenwasserkanäle sowie 21 Abwasserpumpwerke betrieben. Des Weiteren werden 13 Kläranlagen für die Behandlung der Abwässer unterhalten.
10 Regenbecken stehen für die Speicherung und Behandlung der Niederschlagswässer zur Verfügung.
Ca. 36 % der Einwohner unseres Verbandsgebietes entsorgen Ihre Abwässer dezentral, d.h. auf diesen Grundstücken sind Kleinkläranlagen sowie abflusslose Sammelgruben vorhanden.
Hier obliegt unsere Tätigkeit der Entsorgung der Abwässer und Klärschlämme sowie in der Überwachung dieser Anlagen gemäß der Sächsischen Kleinkläranlagenverordnung.
Die Entsorgung kann unter folgenden Kontakten angemeldet werden:
Tel.: 03731/ 784-84
Tel.: 03731/ 784-81
Email: abwasser.wzf@wasser-freiberg.de
Über diese Emailadresse ist auch die Übermittlung der Wartungsprotokolle Ihrer Kleinkläranlagen möglich.
Legende:
210 km
Kanalnetz
550.000
m³ Abwasser
55
technische Anlagen
Durch die Mitgliedschaft im Kanalbau Güteschutz wird die hohe Qualität unserer Leistungen gesichert. Mit qualifizierten Mitarbeitern und moderner Technik bieten wir folgende Leistungen an.
Eine Kläranlage ist eine technische Einrichtung zur Reinigung von häuslichen und gewerblichen Schmutzwässern, welche über die Kanalnetze der Kläranlage zufließen.
Das verunreinigte Abwasser wird beim Durchlauf durch die Kläranlage verschiedenen Reinigungsprozessen unterzogen. Dabei unterscheidet man:
Je nach Anlagengröße und Technologie werden die vorgenannten Prozesse unterschiedlich ausgeführt. Beispielhaft haben wir die Hauptkomponenten unserer Kläranlagen nachfolgend kurz beschrieben:
Zunächst werden im sogenannten Rechen die im Abwasser vorhandenen Grobstoffe, welche die weitere Behandlung behindern (z. Bsp. Toiletten- und Hygieneartikel, abgeschwemmte Fremdstoffe- leider auch sehr oft Feuchttücher u. ä.) automatisiert entnommen. Diese werden zur Entsorgung einer Deponie zugeführt.
Bei größeren Anlagen folgt dem Rechen der Sandfang. Hier erfolgt eine Abscheidung des im Abwasser vorhandenen Sandes. Dessen Ursprung liegt i.d.R. in Sandeinträgen über die Straßenentwässerungen.
Der Sand wird nach Reinigung oft stofflich verwertet, z.B Straßenbau etc.
Parallel werden in vielen Sandfängen Fette und Öle abgeschieden und so dem Abwasserstrom entnommen.
a) Belebungsbecken
Das mechanisch vorgereinigte Abwasser fließt über Verteilersysteme dem Belebungsbecken zu. Dort werden die gelösten Abwasserinhaltsstoffe durch eine Vielzahl von Mikroorganismen (Bakterien, Kleinstlebewesen) gereinigt. Dies geschieht durch eine Umsetzung und Aufnahme der Inhaltsstoffe. Die Folge ist eine intensive Vermehrung der Mikroorganismen, welche das Abprodukt Klärschlamm bilden.
Um unseren „kleinen Helfern“ optimale Lebensbedingungen zu ermöglichen, wird komprimierter Luftsauerstoff eingeblasen und das Becken umgewälzt.
Entfernt werden Kohlenstoff-, Stickstoff- und in geringerem Umfang Phosphorverbingungen.
b) Nachklärbecken:
Das Klärschlamm-/ Abwassergemisch aus dem Belebungsbecken fließt beruhigt dem Nachklärbecken zu. Hier setzt sich der Klärschlamm durch Sedimentationsprozesse am Beckenboden ab, wird dort zum Teil zurück gefördert bzw. als Überschussschlamm entnommen. Das nun gereinigte Abwasser, welches den gesetzlichen Anforderungen entspricht, fließt über die Ablaufeinrichtungen, welche im oberen Teil des Beckens angeordnet sind aus der Kläranlage in den Vorfluter (Bach, Fluss o. ä.).
Bei größeren Kläranlagen ist es notwendig, gezielt die im Abwasser vorhandenen Phosphate zu entfernen. Diese führen im Gewässer zur sogenannten Eutrophierung (Algenblüte). Da dies biologisch nur zu einem Teil möglich ist, wird durch Zugabe von Eisensalzen das Phosphor gebunden und mit dem Klärschlamm ausgefällt. Dabei werden Eisen- und oder Aluminiumsalze dem Reinigungsprozess bedarfsgerecht zudosiert.
Der als Überschussschlamm der Kläranlage entnommene Klärschlamm wird eingedickt und unseren 2 größeren Kläranlagen zwecks Entwässerung zugeführt. Durch Zugabe von Hilfsstoffen wird der Klärschlamm in den vorhandenen Schlammentwässerungsanlagen vom flüssigen in den festen Zustand überführt. Dieser Klärschlamm welcher im Brennwert der Braunkohle gleichzusetzen ist, wird zur thermischen Verwertung zu entsprechenden Verbrennungsanlagen transportiert.
Die vorgeschriebenen Prozesse werden mess- und labortechnisch überwacht und laufen i. d. R. automatisch ab. Dazu sind neben komplexen Steuerungen und Datenübertragungseinheiten auch noch eine Vielzahl von weiteren Anlagenteilen und natürlich nicht zuletzt qualifizierte Mitarbeiter notwendig.